Meine Krankheit und ich

Im Job als EDV-Verantwortlicher gab ich alles - auch am Wochenende war ich während einem großen, aufwändigen Projekt immer wieder in der Firma. Es machte Spaß und brachte Erfolge und ich achtete nicht auf die Zeichen.......

 

Irgendwann spürte ich immer mehr Ziehen und Spannen im Körper, die Schultern waren verspannt, der Rücken schmerzt, die Nacht ist nicht erholsam, Übelkeit kommt dazu......

 

Das Folgende kennen die meisten Depressiven, BurnOutler und andere Erkrankte - der Weg von Arzt zu Arzt scheint nicht zu enden bis jemand eine Diagnose stellt.

 

Für Personen, welche sich erstmals hiermit befassen, könnte es eine Abkürzung bei ihrer Odyssee bedeuten.

 

Der Hausarzt schickte mich zum Orthopäde, der verschreibt Krankengymnastik. Toll, hilft für ein paar Tage, aber es wurde schlimmer, es kommt was Neues dazu. Bei mir war es Leistungabfall in der Freizeit, früher fuhr ich 2 - 3 Stunden mit dem Mountainbike, jetzt war nach einer halben Stunde der Akku leer!?

 

Irgendwann fing ich an im Internet zu recherchieren, ich hatte ja genügend Zeit da ich immer wieder krank geschrieben wurde. Und im Internet fand ich dann die ersten Hinweise auf Depressionen und deren Folgen.

 

Beim nächsten Besuch bei der Orthopädin fragte ich mal nach ob die Beschwerden vielleicht auch psychisch bedingt sein können. Sie meinte dann lapidar: "wenn sie selbst dies ansprechen - ja, es könnte sein"

 

Hier sieht man auch, wie Ärzte immer noch die psychische Schiene meiden, da sie einen Patienten verärgern und damit verlieren könnten (wobei andere sofort "das ist psychisch bedingt" in den Ring werfen).

 

Als nächstes war ich dann bei einem Orthopäde und Psychotherapeut und der stellte nach einem längeren Gespräch die Diagnose schwere Depression und Burn Out. Der nächste Weg führte dann zum Psychiater und dort bekam ich die entsprechenden Antidepressiva.

 

Und nach der ersten Reha war klar, dass ich eine Therapie anfange um so manche Sachverhalte zu be-/verarbeiten. Für mich war diese Tiefenpsychologische Therapie sehr wichtig und hilfreich.

 

Ich kann jedem Betroffenen nur raten seine Vorbehalte ad acta zu legen und sich zusammen mit seinem Arzt mal mit dem Thema Psychotherapie zu befassen.